ZB Bayern 3/2019

ZB Bayern 3 I 2019 '' GmbHwar das Neuland. „Wir brauchten dringend Hilfe: Welche Flächen braucht man für einen Rollstuhl, welche Steigun- gen können damit bewältigt werden? Für uns war das ganze Thema neu“, sagt Georg Piller. EinTechnischer Berater vom Inklusionsamt schaute sichdieGegeben- heiten vor Ort an und unterbreitete verschiedene Vorschläge. Die Lösung: Mittels Glasbauwänden wurde von einem bestehenden Aufent- haltsraum imErdgeschoss ein Einzelbüro abgetrennt. Um das neue Büro barriere- Trotz Rollstuhl: Der Vertriebsingenieur kann seinen Arbeits- platz selbstständig erreichen. Hier zusammen mit Georg Piller auf dem Betriebsgelände. Foto: Giulia Iannicelli Behinderungsgerechte Gestaltung Passgenaue Lösungen Manchmal ist es nötig, einen Arbeitsplatz für einen schwerbehinderten Mitarbeiter umzugestalten. Sowie für einenVertriebsingenieur der Firma Renk Test SystemGmbH. Dann berät und unterstützt das Inklusionsamt. Herausforderung 2012 verschlechterte sich der Gesundheitszustand des Ver- triebsingenieurs. Seit 2018 ist der 48-Jäh- rige auf einen Rollstuhl angewiesen. Das stellte die Personalverantwortlichen und die Schwerbehindertenvertretung des Arbeitgebers vor eine Herausforderung: Das Firmengebäude ist über 100 Jahre alt, immer wieder kamen neue Bauten dazu. Barrierefreiheit war in der Vergan- genheit kein Thema. „Wir haben lange überlegt, wo unser Mitarbeiter sitzen könnte“, erinnert sich Georg Piller, Personalleiter bei Renk. „Aberman geht hier keine 50Meter weit und schon ist irgendwo die nächste Stufe.“ Daher war die schnelle Lösung einen Home-Office-Arbeitsplatz zu schafen. Zeitgleich holte sich der Betrieb Rat bei den Experten des Inklusionsamts. Das Ziel: Einen behinderungsgerechten Arbeitsplatz im Firmengebäude einrich- ten, damit derVertriebsingenieur weiter- hin vor Ort in seiner Abteilung arbeiten kann. Für die Firma Renk Test System frei zu erreichen, wurde amGebäudeein- gang eine Rollstuhlrampe angebracht. Zudem wurde eine Toilette zu einer Behindertentoilette umgebaut und zwei elektrische Türantriebe zum Öfnen der Türen wurden in das Bürogebäude und in das Einzelbüro installiert. Umdie täg- lichen Wege zu reduzieren, konnte auf demWerksgelände eine Parkmöglichkeit geschafen werden. „Besonders freut esmich, dass wir durch die Unterstützung vom Inklusionsamt unserem Mitarbeiter nicht nur den Zugang zum Arbeitsplatz, sondern auch zu den sozialen Einrichtungen ermögli- chen konnten“, sagt Georg Piller. So gibt es jetzt einenHublift an der Kantine zum Einfahren mit dem Rollstuhl. Aufgrund der Schwerbehinderungwurden die Kos- ten für den Umbau zu 90 Prozent vom Inklusionsamt getragen. Den Rest über- nahm der Arbeitgeber. Alle Umbauten Foto: Giulia Iannicelli Wir brauchten dringend Hilfe: Welche Flächen braucht man für einen Rollstuhl, welche Steigungen können damit bewältigt werden? Für uns war das ganze Thema neu.“ Georg Piller , Personalleiter bei Renk Test System GmbH 2

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