ZB Behinderung & Beruf 1/2020

während der Arbeit in Bewegung bleibt und die Körperhaltung nach seinen Bedürfnissen wechseln kann. Auch ergo- nomisch geformte Schreibgeräte, die ohne Kraftaufwand benutztwerden, kön- nen die Arbeit erleichtern. Carolin Tödtmann kehrt nach längerer Arbeitsunfähigkeit an ihren behinde- rungsgerecht gestalteten Arbeitsplatz zurück: „Seitdem bin ich nur noch pha- senweise auf Schmerzmittel angewiesen und nicht wieder ins Krankengeld gerutscht“, sagt sie glücklich. Die heute 37-Jährige und ihr Arbeitgeber stimmen daher überein: Die Vereinbarung von chronischer Erkrankung und Arbeit ist Carolin Tödtmann so gut gelungen, weil sie von Anfang an sehr offen mit ihrer Erkrankung umgegangen ist und Proble- me konstruktiv angesprochen hat. Individuelle Lösungen finden Nicht immer müssen sich rheumatische Symptome schon inder Jugendzeit ankündigen. Petra Ammann ist 44 Jahre alt, als das Rheuma sie von einem Tag auf den anderen über- rascht: Plötzlich kann sie morgens nicht mehr aufstehen. „Es war ein Albtraum“, erinnert sie sich. Doch Petra Ammann hat Glück im Unglück: In der Rheumatologie steht schnell die Diagnose rheumatische Arthritis fest. Typisch für dieses Krank- heitsbild sind chronische Entzündungen, die zu einer fortschreitenden Zerstörung der Gelenke führen können. Um diesen Prozess bei Petra Ammann zu stoppen, setzen die Ärzte sofort mit der Behand- lung ein. Schon nach wenigen Wochen gehen ihre Beschwerden deutlich zurück. Trotzdem: Das Berufsleben hält für Petra Ammann von Anfang an viele Herausfor- derungen bereit. Zunächst werden ihre Schmerzen als Fibromyalgie diagnosti- ziert. Petra Ammann arbeitet zu dieser Zeit in der Kantine des Mercedes-Benz- Werks Mannheim und muss krankheits- bedingt häufig ausfallen. Ihr Arbeitgeber bietet ihr daher an, sie imBereich „Verpa- ckung und Verladung“ wiedereinzuglie- dern. Petra Ammann ergreift die Chance. Innerbetriebliche Umsetzung Wenn Menschen mit Rheuma ihre bisherige berufliche Tätigkeit nicht mehr ausüben SCHWERPUNKT 12 ZB 1 I 2020 Foto: Oliver Krato Foto: Oliver Krato Foto: Oliver Krato Entlasten die Gelenke und vermeiden Fehlhaltungen: ein spezieller Morbus-Bechterew-Bürostuhl, eine ergonomisch geformte Computer- maus und eine Fußstütze (v. o.)

RkJQdWJsaXNoZXIy NzQxMzc4