ZB Behinderung & Beruf 2/2019

REPORT Foto:Thomas Ernst Wir haben in den letzten Jahren einen Bewusstseinswandel erreicht, das Thema Menschen mit Behinderungen ist heute positiver besetzt. Einen großen Anteil daran hatte die UN-Behindertenrechts­ konvention. Dr. Anna Robra (BDA) Foto:Thomas Ernst Es lohnt sich für die Produktivi- tät, Kreativität und Innovations- fähigkeit der Unternehmen, Vielfalt zu leben und Barrieren abzubauen. Markus Hofmann (DGB) Foto:Thomas Ernst Die soziale Entschädigung der Zukunft wird eine ganz andere sein als in der Vergangenheit. Keine millionenfachen Berechtigungen wie nach dem Zweiten Weltkrieg, sondern hoch spezialisierte Einzelleistungen für sehr spezielle Gruppen von Menschen. Prof. Dr. Dr. h.c. Eberhard Eichenhofer, Friedrich-Schiller-Universität Jena Foto:Thomas Ernst Wir stehen für eine freiheitliche offene Gesellschaft, deshalb haben wir auch die politische Verpflich- tung, diesen Menschen beizustehen. Prof. Dr. Edgar Franke, Opferbeauf tragter der Bundesregierung - Daten & Fakten Ursprüngliche Aufgaben 1919 Gründung der Hauptfürsorge­ stellen. Sie unterstützen Kriegsbe­ schädigte medizinisch sowie bei der Wiedereingliederung in Arbeit und sichern Hinterbliebene sozial ab. Meilensteine 1920 Die ersten Interessenvertretun- gen der schwerbeschädigten Beschäf- tigten nehmen ihre Arbeit auf. Die Grundlage für einen besonderen Kündigungsschutz wird geschaffen. 1953 Mit dem Gesetz zur Beschäfti- gung Schwerbeschädigter müssen Arbeitgeber erstmals eine Ausgleichs- abgabe abführen. Diese Einnahmen ermöglichen ein größeres Unterstüt- zungsangebot. 1974 Das Schwerbehindertengesetz sichert schwerbehinderten Menschen einheitliche Rechte zu, unabhängig von der Ursache der Behinderung. 2001 Mit Inkrafttreten des SGB IX gehen aus den Hauptfürsorgestellen die Integrationsämter hervor. Beide teils staatlich, teils kommunal organi- siert sind unter dem Dachverband der BIH angesiedelt. Heutige Aufgaben Hauptfürsorgestellen sind ausschließ- lich für die Kriegsopferfürsorge und andere Zielgruppen des sozialen Entschädigungsrechts wie Opfer von Gewalttaten zuständig. Integrationsämter fördern die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben. Zukünftige Entwicklung Bundesteilhabegesetz wird weiter umgesetzt. Soziales Entschädigungsrecht wird bis 2022 reformiert. Mehr Information Die Rede von Christoph Beyer und eine ausführliche Festschrift stehen im Internet zur Verfügung: www.sozialeentschaedigung.de u nd www.integrationsaemter.de 7 ZB 2 I 2019

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